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Uphill 08 – Buchenegg Ostwand

Anfang 2005 wurde in Zürich ein Radrennen ins Leben gerufen, das das Zeug zum Klassiker hatte. Und siehe da, 15 Jahre später ist es einer. Berühmt und berüchtigt bei Zürichs Stadtradlern, genau wie es das Klischee wünscht. Auf gut 3.5 Kilometern und knackigen 250 Höhenmetern schlängelt es sich mit durchschnittlichen 10% mit Spitzen bis 12%, also moderat, von Langenberg auf die Buchenegg – den nicht so fleissig befahrenen Nachbarspass des Albis. Ich reportierte 2007 das Rennen für Fit for Life, um es im ganzen Land bekannt zu machen, doch zum Glück blieb es weiterhin ein kleines und feines Rennen, das weniger für Profis ausgerichtet wird als vielmehr für echte Liebhaber und Fanatikerinnen. Dieses Jahr (2020) sollte es in seine 13. Austragung gehen, doch fiel es, wie so viele andere Anlässe, vorübergehend einem Virus zum Opfer. Wobei: geopfert wurde nichts, in dieser Stadt ist man geübt darin, zu warten. Das Eishockeystadion wird jetzt immerhin gebaut, das Fussballstadion, es ist absehbar, wird auch nach über 12 Jahren und vier Abstimmungen weiterhin der unsichtbare Zeuge für das Schildbürgertum Einzelner sein (das sage ich als ausgesprochener Antifussballer).

Am Morgen ist die Welt noch in Ordnung: Sihl bei der Allmend Brunau

Ich möchte die Ostwand endlich endlich mit den Rollski befahren. Nicht, weil sie besonders lang oder besonders steil wäre, sondern weil er landschaftlich attraktiv eingebettet ist in den monotonen Siedlungsbrei von Zürichs Vorstädten und Schlafgemeinden. Um mich hinreichend aufzuwärmen, starte ich in der Allmend Brunau, also ungefähr dort, wo die Stadt nahtlos in den Hausberg Üetliberg übergeht.


Der Unterschied zwischen Berg und Berg

Die ersten Meter sind flach, mein Tempo morgenmüde. Ein erstes Mal über die Sihl und kurz dahinter über die Autobahn steige ich zum Entlisberg hoch, einem der vielen Stadtberge, die bestenfalls Hügel sind. Ennet em Bergli geht’s wieder runter an die Albisstrasse, die sich bis nach Adliswil zieht und die in Adliswil Zürichstrasse heisst. An der Sihl entlang durch Adliswil durch und bei der Wachtstrasse ein zweites Mal über die Sihl auf die – hört hört – Albisstrasse. Dieser folge ich nun bis zum Tierpark Langenberg. Kurz vor dem Eingang geht’s rechts hoch in die Passstrasse mit dem – wie könnte es anders sein – passenden Namen Bucheneggstrasse. Ab hier darf man von einigermassen steil sprechen. Man gewinnt schnell an Höhe und der Ausblick zurück ist phänomenal – zumindest wenn das Wetter stimmt. Und tatsächlich ist es so, dass der Pass kurz ist. Also geniesst es. Heute reicht die Sicht nur theoretisch bis zum Säntis – der Dunst verhindert den totalen Fernblick. Aber schön ist’s einewäg.


Oben bleibt nicht als der Rückmarsch nach Langenberg. Oder für Verwegene die Abfahrt.

Ich ziehe Variante Drei vor: den Marsch nach Tägerst. Darüber berichte ich im Bericht zur Tour 36, auf der der Üetliberg zur Gänze umrundet wird.


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