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Uphill 02 – Flumser Bergfahrt

Vor gut vier Jahren habe ich auf der Fahrt von den Flumserbergen ins Tal einen Läufer gesehen, der mit den Rollski hoch gefahren ist. Läck mir, ging’s mir durch den Kopf, der Wahnsinn. Damals dachte ich, das ist nur was für Leute, die winters jedes Wochenende im Rennanzug auf die Loipe gehen. Jedenfalls nichts für mich. Dachte ich. Bis jetzt. Jetzt bin ich auch hoch. Und stolz wie ein Pfau.


Dritte Kurve (Station Alpenhof) – Blick zurück nach Flums.

Die Strecke ist nicht übermässig lang: 10.4 km. Und nicht übermässig steil: ø 9%. Im oberen Teil zwischen Ruslen und Tannenboden hat es einige Abschnitte zwischen 10 und 14%. Insgesamt sind es etwas mehr als 900 hm, die bis auf die oben angeführten steileren Partien sehr gleichmässig verlaufen. Von daher ist die gesamte Strecke durchaus angenehm zu laufen. Ich war nicht sehr schnell unterwegs (um nicht zu sagen: langsam), ich habe mir 1h20min Zeit genommen – Fotopausen nicht eingerechnet. Einziger Minuspunkt: sie ist nicht übermässig verkehrsarm. Ich hatte aber nicht einmal das Gefühl von Blechlawine. Und zu nah ist auch keiner gekommen. Das darf ja auch mal gesagt werden: der Verkehr in der Schweiz ist im grossen Ganzen relativ freundlich zu Rollskifahrern.


Kein Alternativprogramm möglich. Auch nicht nötig.

Eine Wegbeschreibung braucht es nicht wirklich, es gibt nur eine Möglichkeit: einfach auf dem Asphaltband bleiben. Sämtliche anderen nach oben führenden Wege sind grobschottrige Wanderwege. Von überall her hat man eine grossartige Aussicht ins Seeztal bis Sargans und auf die gegenüberliegende Bergkette, zu der bekanntlich auch die Churfirsten gehören. Mit Ausnahme des Zuestoll hüllen sich heute alle Berge in einen grauen Wolkenmantel. Die Temperaturen sind sehr angenehm für eine Bergfahrt, knapp 15°C, oben etwas weniger. Meistens drückt die Sonne durch und sorgt für herbstklares Licht.

Es gibt tatsächlich einige Momente, da mir durch den Kopf geht: das läuft ja fast wie von alleine. Vielleicht liegt’s am Futter, vielleicht aber auch am Vergleich mit dem angestrengten Lauf am Vortag (Achtung: angestrengt, nicht anstrengend). Bis zur Bushaltestelle Ruslen rollt es sich sehr gleichmässig, dann wird es bis in den Tannenboden, abgesehen von ein paar kürzeren flachen Erholungsbereichen, steil.


Bloss weg hier

Am Ziel ist monströse Baustelle. Momentan wird die Maschgenkammbahn neu gebaut, es ist lärmig und weit weg von Bergidyll – schön war’s vorher schon nicht, jetzt ist’s hässlich. Von daher wage ich die Feststellung: hier war und ist eindeutig der Weg das Ziel.


Anstatt Wegbeschreibung gibt's einen Seitenblick in die Churfirsten, von denen nur der Zuestoll zu sehen ist.

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