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Tour 38 - Reusstal-Achter

Flach, flacher, Reusstal. So könnte man, wenn auch nicht ganz zutreffend, diese Tour durchs Reusstal zwischen Bremgarten und Mühlau bezeichnen. Die Aufzeichnungen zeigen immerhin 200 Höhenmeter auf 38 Kilometer – ich habe keine Ahnung, wo sie entstanden sind. Ich kann mich erinnern an eine kurze Steigung in Ottenbach, eine noch kürzere in Oberlunkhofen, eine noch kürzere in Unterlunkhofen, und eine noch kürzere zwischen Mühlau und Merenschwand. Nicht der Rede wert. Wer gut drauf ist, stösst alles, aber auch wirklich alles durch. Oder skatet durchgängig im 1:1-er.


Diese Ruhe - ein kurzer Moment ohne Regen, ohne Wind, ohne Kies und ohne Schlamm.

Meditation

Aber ich war langsam wie noch nie. Das kann daran gelegen haben, dass ich es mit viel Regen und Gegenwind zu tun hatte, mit Kieswegen und Schlamm allenthalben, vielleicht aber auch mit der ablenkenden Schönheit der Umgebung. Ein Gutteil der Strecke wird im Uferbereich der Reuss gelaufen, einem in dieser Region gutmütigen, ruhigen Fluss mit vielen Seitenarmen und einer für Ornithologen wunderprächtigen Vogel-Vielfalt.

Startort war Bremgarten, direkt beim Bahnhof/Parkhaus an der Zugerstrasse. Es kann aber auch einer der vielen Parkplätze entlang der Reuss anvisiert werden. Nach gut zweihundert Metern fahre ich rechts den Fliederweg runter zum Radweg. Auf diesem gut ausgeschilderten Weg bleibe ich bis Oberlunkhofen, wo man entweder auf dem etwas holprigen Kiesweg zur Brücke nach Rottenschwil läuft oder aber die Strasse benutzt, die aber auch von Lastern befahren wird und die einigermassen eng ist. Ich hab's trotzdem gemacht (im Wort trotzdem steckt auch das Wort Trotz).


Einsamkeit

Ab hier läuft man auf dem Trottoir bis zur Radweg-Abzweigung Richtung Aristau und Birri. Übrigens: die ganze Tour verlief in Abwesenheit von anderen Menschen. Gleichwohl kann ich nicht für das Wochenende sprechen, ich habe sie immer nur unter der Woche befahren. In Birri fahre ich wieder ein Stück Kantonsstrasse Richtung Ottenbach. Am Ortsausgang beginnt dafür ein Radweg von eine Qualität sondergleichen, ein Riesenspass selbst bei Gegenwind. Kurz vor der Brücke überquere ich die Strasse und gelange zum Reuss Kanal und kurz später zum Wissenbach, wo's auf nicht ganz so perfektem Asphalt bis zum (endlich) unvermeidlichen Kiesweg geht. Bei trockenen Verhältnissen ist der Weg gut fahrbar, aber auch wenn nass und weich lässt sich's einigermassen rollen. Nach gut dreihundert Metern folgt links eine Brücke, da drüber und auf immer noch prekärem Belag bis zur Zürichstrasse. Nun geht es auf verkehrsarmen Nebenstrassen weiter bis nach Mühlau. Den Weg von hier Richtung Zugersee kenne ich noch nicht, das ist Teil einer grösseren Tour Richtung Luzern, die in Planung ist. Fürs Erste geht's von Mühlau auf dem Radweg zurück nach Merenschwand und Birri, wo ich wiederum auf die Kantonsstrasse gehe, wiederum auf den High-Tech-Radweg nach Ottenbach. Und diesmal überquere ich die Brücke und nehme den Radweg zurück nach Bremgarten unter die Rollen.


Gleichgültigkeit

Die ganze Tour lässt sich natürlich auch ohne Achter-Schlaufe fahren, aber die Schnellstrasse zwischen Birri und Ottenbach ist den Umweg mehr als wert.

Ab Ottenbach Reussbrücke folgt dann tatsächlich so etwas wie ein Anstieg – es sind glaube ich satte 15 Höhenmeter, die aufs Mal bezwungen werden wollen. Schulterklopf! Der Weg zurück ist immer wieder durchsetzt von leichten Anstiegen und noch leichteren Abfahrten. Ottenbach, Unterlunkhofen und Oberlunkhofen werden durchrollt, in letztgenanntem Ort kommen wir zurück auf den Zubringer nach Bremgarten.




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